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Aus dem Archiv der Stadt Cham  

zur Verfügung gestellt von Herrn Stadtarchivar Bullemer 

Die Fotos und Bilder wurden überwiegend vom Laichstätter Alfred Bucher zusammen getragen.

Der 2012 verstorbene Lehrer und Heimatforscher baute mit viel Engagement eine umfangreiche Fotosammlung über die Altgemeinde Thierlstein auf.

Er hat dazu nicht nur selbst viele eigene Aufnahmen beigesteuert, sondern auch historische Originale abfotografiert.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Dafür gebührt ihm posthum unser aller Dank !                                                      

Ein Entwurf einer Ansichtskarte des Schlosses Thierlstein.
Er stammt von dem Grafiker Georg Dorrer (1854–1933). Im Jahr 1901 schuf der Künstler diese kolorierte Tuschezeichnung.
Die kleinere Darstellung zeigt das Schloss im Jahr 1705.
Als Dorrer sich ans Werk machte, benutzte er den bekannten Kupferstich von Michael Wening als Vorlage.
Um die zweite Zeichnung anzufertigen, war er vielleicht sogar vor Ort.
Wir sehen das Gebäude in der Form, wie wir es heutzutage kennen.

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Sturmschäden am 1.3.1990 in Streicherröhren

Die Kapelle Streicherröhren erlebte in ihrer Geschichte immer wieder stürmische Zeiten. Damit meine ich nicht nur jene Stunden, in denen der Orkan „Wiebke“ 1990 über den Wallfahrtsort hinwegfegte.

Besonders zu Beginn des 18. Jahrhunderts, als die Wallfahrt einen enormen Aufschwung nahm, empfand sie der Rodinger Pfarrer Georg Piscator (Fischer) als unliebsame Konkurrenz zur Heilbrünnl-Kirche in seiner eigenen Pfarrei. Im Jahr 1715 ordnete er deswegen an, die ursprüngliche Votivtafel aus Streicherröhren mitzunehmen und die dortigen Opfergaben der Gläubigen zu zerstören. Das wäre zweifellos das Ende des Wallfahrtsortes gewesen, wenn nicht die Herrin der Hofmark Thierlstein eingeschritten wäre. Freifrau von Köck ließ eine hölzerne Kapelle errichten und darin eine Kopie des Maria-Hilf-Bildes aufhängen. Viel ist seitdem geschehen: Die Holzkapelle wurde 1860 durch den heutigen Bau ersetzt und das Maria-Hilf-Bild hängt inzwischen in der Pfarrkirche St. Martin.

Schulklasse in Streicherröhren

Während des Ersten Weltkriegs gab der Expositus Gottfried Lehmer den Auftrag, die damalige Quellstube zu einer Lourdes-Grotte umzubauen (1914). Ebenfalls in diesen Jahren (1915 oder 1916) wurde der Buchenhain angelegt. Die weiße Ziegelmauer, die auf dieser Aufnahme gut zu sehen ist, begann im Laufe der Jahre zu bröckeln. An ihre Stelle trat 1951 die heutige Rausteinmauer. Letztes Jahr mussten aus Sicherheitsgründen auch zahlreiche alte Bäume im Umfeld der Kapelle gefällt werden.

Luftaufnahme von 1935

Nachdem wir kurz in Thierlstein und Streicherröhren waren, geht es jetzt direkt nach Untertraubenbach. Eine Luftaufnahme aus dem Jahr 1935 verschafft uns einen guten Überblick über die Ortschaft. Im Norden lässt sich der Regen erkennen, der noch sehr nah an den Häusern vorbeifloss.

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Kirche außen 1923

Hier sehen wir das Gotteshaus im Winter 1923. Damals waren die beiden Linden schon mehr als hundert Jahre alt. Man bezeichnete sie auch als Friedenslinden, weil die Bäume nach dem Sieg über Napoleon gepflanzt wurden. Im Laufe der Jahrzehnte waren sie allerdings morsch geworden, weshalb sie 1970 gefällt wurden. Mehr als 40 Jahre später stand man 2013 wieder vor dem gleichen Problem und musste die damals nachgepflanzten Linden fällen.

 

Das heutige Kriegerdenkmal auf der rechten Seite war damals noch ein geschlossener Bau. Er diente über Jahrhunderte als „Seelenkapelle“ oder „Seelenhäuschen“.

Diese Bezeichnung erinnert an die früher häufig vorkommenden Karner, in denen man die ausgegrabenen Gebeine Verstorbener aufbewahrte. Im Falle von Untertraubenbach könnte diese Kapelle zu einem früheren Beinhaus gehört haben, ähnlich wie wir es heute noch in Chammünster finden

Kircheninneres um 1928

Veränderungen war auch die Kirche selbst unterworfen. Wenn man die heutige Ausstattung mit der von 1928 vergleicht, dann fallen einige Unterschiede auf, zum Beispiel die Malereien im Deckenbereich.

Abgebildet sind noch die beiden Seitenaltäre (und die Rahmen der Kreuzwegstationen), die später entfernt wurden. Verschwunden ist auch das Oratorium, sozusagen die VIP-Loge für die adligen Hofmarksherren von Thierlstein. Dort konnten sie an hervorgehobener Stelle den Gottesdienst verfolgen.

Kirche, alter Pfarrhof und alter Friedhof

Ein Foto aus vergangenen Tagen haben wir auch hier vorliegen. Dicht an dicht drängten sich damals die Gräber, weshalb man 1979 den neuen Friedhof außerhalb von Untertraubenbach anlegte. Erwähnenswert sind noch links neben der Kirche der alte Pfarrhof und rechts das kleine Gebäude, die Gruft der Familie Schacky.

Besonders ruhig scheint es übrigens auf dem Friedhof nicht immer zugegangen zu sein. Im Jahr 1865 gab es eine Beschwerde beim Gemeinderat von Thierlstein. Darin hieß es:

„Es ist zur Anzeige gekommen und schon mehrfach darüber Klage erhoben worden, daß sich viele Personen beiderlei Geschlechtes während des öffentlichen Gottesdienstes außerhalb der Kirche und insbesondere auf dem Friedhofe aufhalten und durch Lärmen und Hin- und Herlaufen den Gottesdienst stören.“

 

Kriegerdenkmal

Von 1935 bis 1937 baute man die alte Kapelle zu einem Kriegerdenkmal für die 37 Gefallenen des 1. Weltkriegs um. Dieses Foto entstand vermutlich 1941. Es sollte nicht die letzte Baumaßnahme bleiben. Als man auch das Andenken an die Gefallenen und Vermissten des 2. Weltkriegs bewahren wollte, brach man Ende der 1950er Jahre weitere Seitenwände heraus, so dass das Gewölbe heute nur mehr auf der Rückwand und auf zwei Frontsäulen ruht.

Friedhof im Park von Schloss Thierlstein

Die Begräbnisstätte bei der Kirche war aber nicht der einzige Friedhof des Ortes. Ein weiterer bestand im Park des Schlosses Thierlstein. Nach 1945 waren zahlreiche Flüchtlingsfamilien in dem alten Gebäude untergebracht. Dank des Entgegenkommens des Barons von Lichtenstern (damaliger Eigentümer) konnte hier 1950 ein eigener Friedhof fertiggestellt werden. [Seit der Auflösung erinnert ein Gedenkstein an die früheren Gräber. Friedhof könnte 1980 noch bestanden haben.]

Schulklasse vor 1914

Zu einer richtigen Ortschaft gehören nicht nur Kirche und Friedhof, sondern auch die Schule. Hier sehen wir ein Klassenfoto, das vor 1914 beim Eingang zur Kirche aufgenommen wurde. Die kinderreichen Familien sorgten damals noch für volle Schulklassen.

Mehr als 25 Jahre lang war Lorenz Gradl als Lehrer in Untertraubenbach tätig, ehe er 1914 die Gemeinde verließ und nach Cham übersiedelte. Seine Schulprüfungen waren wegen der guten Leistungen der Kinder im ganzen Landkreis berühmt.

So manchem Traubenbacher verhalf er dazu, eine höhere Schule besuchen zu können. Zu seinem 90. Geburtstag 1949 ernannte ihn die Gemeinde Thierlstein zum Ehrenbürger. Seit 2001 trägt die hiesige Schule seinen Namen.

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„Kleine Schul“ mit Lehrerin Hulla Koller

Die alte Schule besaß zwei Schulsäle. Wie es damals üblich war, wurden mehrere Jahrgänge gemeinsam unterrichtet. Die Jüngeren (Klasse 1–4) gingen in die „kleine Schul“, die älteren in die „große Schul“. Dieses Foto dürfte aus den 1930er Jahren stammen und zeigt die Lehrerin Koller mit ihren Kindern. Solche Aufnahmen im Klassenzimmer sind eher selten.

Zeichnung Dieß: Untertraubenbach nach Kriegszerstörung

Wenige Jahre später war es mit dem Schulunterricht vorbei. Als die ersten US-Truppen am 23. April 1945 vor dem Ortseingang auftauchten, wurden sie von deutschem Militär und Flugplatzoffiziere beschossen. Die Amerikaner erwiderten das Feuer, wodurch zahlreiche Gebäude auf der westlichen Dorfseite getroffen wurden und in Brand geritten. Nach dem Ende der Kämpfe waren außer den gefallenen deutschen Soldaten auch drei Einwohner Untertraubenbachs ums Leben gekommen. Der Maler Ludwig Dieß fertigte einige Tage nach dem Geschehen diese farbige Zeichnung an.

Das ehemalige Schulgebäude wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut. Es beherbergte in den nächsten Jahren die Polizeistation. Später erwarb es die Kirchenverwaltung und riss es 1987 ab.

Weinberg-Gelände:

Außerhalb des alten Ortskerns bei der Weinbergmühle begannen 1948 die Arbeiten für das neue Schulgebäude. Zuvor waren die Kinder von den Lehrinnen Stuiber und Surka provisorisch in Wirtshaussälen unterrichtet worden.

Lehrer Kerner mit Klasse:

Diese Kinder unterrichtete Lehrer Kerner bereits im neuen Schulhaus. Das Gebäude hatte man 1949 während des ersten Chamer Volksfestes eingeweiht. Ein Ereignis, zu dem sogar der bayerische Kultusminister Dr. Dr. Alois Hundhammer kam.

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Hauptstraße 1930er Jahre:

Dazu geht es erst einmal auf die Hauptstraße in den 1930er Jahren. Dass bis zur Eröffnung der Umgehungsstraße 1974 der Verkehr von Cham nach Roding durch Untertraubenbach geführt wurde, sieht man auf dem Foto nicht. Autos waren damals noch eine Seltenheit und für die Kinder kein Grund zur Beunruhigung.

Im Hintergrund fällt die Schlobruck der Schmiede von Josef Luby auf. Bis 1957 war sie als Gewerbe angemeldet, danach folgte die Umwandlung in das heutige Lebensmittelgeschäft.

Die Schlobruck war aber nicht nur der Arbeitsplatz des Schmieds. Unter dem schützenden Dach trafen sich auch die Jugendlichen des Ortes. Hier konnte man das Neueste erfahren.

 

Schlobruck – Beschlagen eines Pferdes:

Auf diesem Foto sieht man die Schmiede in Aktion. Im Frühjahr herrschte dort Hochbetrieb. Bevor nach dem Winter die Arbeit auf den Feldern einsetzte, ließen die Bauern ihre Pferde beschlagen. Neugierig verfolgten damals auch die Kinder das Geschehen. Das hölzerne Wagenrad mit dem Eisenreifen (rechts) und der Holzpflug (links), bei dem die Pflugscharen geschärft wurden, gehörten zu den anderen Tätigkeiten des Schmieds.

Kramer Jakob Lecker:

Von der Schmiede geht es schräg gegenüber auf die andere Straßenseite. Zur „Handlung“, also zum Geschäft von Jakob Lecker. Wie der Ausschnitt einer Ansichtskarte aus den 1920er Jahren zeigt, standen auf dem Grundstück früher zwei Gebäude und ein Lagerhaus. Mittlerweile erfolgten einige Umbauten, wodurch aus den beiden kleineren Häusern (links) ein großes mit einem gemeinsamen Dach wurde.

Kramer Jakob Lecker mit Schimmel:

Einige Jahre danach entstand dieses Foto. Es zeigt den Kramer Jakob Lecker mit seinem Schimmel vor dem Anwesen. Damals standen noch hohe Kastanienbäume vor der Hofeinfahrt (links). Der Kramer Lecker verkaufte Kolonialwaren, landwirtschaftliche Produkte, Kohlen usw.

alter Kramer, Zapfsäule:

Beim Kramer-Geschäft konnte man auch Benzin der Marke „Standard“ tanken. Links neben der Bank erkennt man einen Teil der dunkel gestrichenen Zapfsäule. Das Benzin musste damals noch per Handbetrieb nach oben gepumpt werden.

Auf der Bank saß der alte Kramer Lecker. Er war ein Original. Von ihm wird unter anderem erzählt: Als es einmal im Frühjahr noch ziemlich kalt und ungemütlich war, sah man in bereits barfuß in den Holzschuhen laufen. Daraufhin sagte ein Nachbar zu ihm: „Du Jackl packst es aber früh.“ Er darauf: „Geht mi nix oh, Zeit is do, der Kalender sagt’s.“

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Lang-Schmied, Tankstelle, Fahrrad:

In Untertraubenbach gab es früher noch mehr Tankstellen. Eine weitere Zapfsäule stand beim Lang-Schmied am Dorfeingang (Strohreibm), dem zweiten Haus nach der Altbachbrücke.

Beim Schmied Georg Lang gab es nicht nur Benzin (Shell), sondern man konnte auch Fahrräder kaufen und reparieren lassen (Anzeige von 1914).

Sebastian Heimerl:

Ich möchte nochmals in die Ortsmitte zurückgehen. Heutzutage hat man einen freien Blick auf die Pfarrkirche St. Martin. Bis zum Juni 1981 war das noch anders. Damals wurde die ehemalige Bäckerei von Sebastian Heimerl abgerissen (Hausname: Bucher-Wastl). Zur Bäckerei gehörte auch links der Schuppen für Holz und Kohlen, der teilweise das alte Seelenhäuschen verdeckt.

Andreas Lecker Post:

Nur wenige Meter von Kirche und Bäckerei entfernt, führte seit 1902 Andreas Lecker die Postagentur von Untertraubenbach. Er holte die Sendungen vom Bahnhof Pösing mit dem Fahrrad ab und trug sie dann im Ort aus. Ein Bediensteter übernahm mit dem Packwagen die Pakete. Diese Zeiten gingen in Untertraubenbach 1997 zu Ende, als die Postfiliale geschlossen wurde.

Zwackmühle:

Wichtig für das Leben im Ort waren auch die Mühlen. Sie sorgten für das Mahlen des Getreides und die Holzbearbeitung. Auf diesem Foto ist die Zwack- oder auch Bachmühle im Juni 1914 abgebildet. Sie war die ältere der Untertraubenbacher Mühlen und stand am östlichen Ortsrand beim Sulzweg. Auf die Funktion des Gebäudes weisen die langen Bretter hin, die mit dem Sägegatter zurechtgeschnitten wurden.

2 Buben vor der Bachmühle:

Über Jahrhunderte floss der Bach direkt an den Häusern des Ortes vorbei und trieb mit seiner Kraft die Mühlräder und Sägewerke an. Das kann man auch auf dieser Winteraufnahme der Zwackmühle gut erkennen.

Mit der Flurbereinigung wurde 1970 auch der Bachverlauf von den Gebäuden weiter weg versetzt. Damit war der Mühl- und Sägebetrieb in der Mühle technisch nicht mehr möglich. (Vorteil: geringere Hochwassergefahr, trockenere Häuser).

Weinbergmühle:

Die Flurbereinigung beendete auch die Geschichte der Weinbergmühle (Turbine). Betrieben von der Familie Jobst, war sie jünger als die Anlage in der Ortsmitte. Die Baumstämme vor dem Gebäude verraten sofort, dass auch hier ein Sägewerk betrieben wurde. Neben den Wirten zählten die Müller zu den Wohlhabenden.

Getreideernte mit Wacherl und Sichel:

In der Fotosammlung von Herrn Bucher gibt es einige Fotos aus den 1920er und 1930er Jahren, die uns die verschiedenen Schritte bei der Getreideernte zeigen. Die Männer gingen meist voran und schnitten mit dem Wacherl (spezielle Sense zur Getreideernte) die Halme ab. Dahinter folgten die Frauen. Ihre Aufgabe bestand darin, die losen Halme mit der Sichel aufzunehmen und Garben daraus zu binden.

Getreideernte mit Pferden:

Wesentlich schneller ging dieser Arbeitsschritt natürlich, wenn man Pferde einsetzen konnte. Das Prinzip blieb allerdings das gleiche.

aufstellen der Kornmandl:

Acht bis neun Garben wurden jeweils zu einem Kornmandl zusammengebunden. Bei der Getreideernte das Wacherl zu verwenden und die Halme in der Form von Mandln zum Trocknen aufzustellen, sollen die Traubenbacher von Verwaltern des Schlosses Thierlstein gelernt haben. Die Technik brachte die aus dem Elsass stammende Familie Gingerich mit. Sie hatten von 1871 bis 1879 das Schloss Thierlstein gepachtet (Mennoniten, hervorragende Landwirte). Ihre Grabtafeln sind noch an der Friedhofsmauer erhalten.

Aufladen der Getreidehalme:

Später wurden die Garben aufgeladen und in die Scheune des Bauernhofes gebracht. Dort lagerten sie dann bis zum Spätherbst oder Winter.

Dampfdreschen in Wulfing:

Als nächstes wurden die Garben aus der Scheune geholt und die Körner aus den Ähren gedroschen. Wieder eine schwere körperliche Arbeit, bei der eine Dampfmaschine schon wesentlich zur Erleichterung und Beschleunigung beitrug.

Dieses Foto wurde nach getaner Arbeit (bei Flori) in Wulfing aufgenommen. Ganz links erkennt man den Maschinisten (Breu Mich) der Dampfmaschine mit der Kohlenschaufel in der Hand.

Dreschmaschine auf dem Dorfplatz von Untertraubenbach:

Der Dampf kam zum Dreschen aber auch nach Untertraubenbach. Direkt vor der Kirche stand die Dampfmaschine. Obwohl das Foto nicht die beste Qualität besitzt, erkennt man doch das Schwungrad der Dampfmaschine und den Treibriemen, der die Dreschmaschine in Bewegung setzte.

Dreschen mit Verbrennungsmotor:

Während man die Dampfmaschine anfangs noch als enormen Fortschritt gefeiert hatte, galt auch sie einige Jahre später schon wieder als überholt. Ein Verbrennungsmotor trieb die Dreschmaschine viel einfacher und billiger an. Den Beweis liefert diese Aufnahme vom Bucher-Hof in Laichstätt.

LANZ-Bulldog von Jos. Lausser aus Wulting:

Für die ständige Motorisierung in der Landwirtschaft steht auch der Lanz-Bulldog von Josef Lausser aus Wulting. Welche enormen Veränderungen die Technik brachte, sieht man schon daran, dass die ganzen Arbeitsschritte vom Getreideschnitt bis zum Dreschen heutzutage ein moderner Mähdrescher in einem einzigen Arbeitsgang erledigt.

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Kartoffelernte:

Ich möchte noch etwas bei der Landwirtschaft bleiben.

Kaum weniger anstrengend als die Getreideernte war ab September die Kartoffelernte. Beim Ausgraben der Knollen half hier der Einscharpflug mit, den die beiden Ochsen zogen.

Heuernte:

Um die Tiere auf den Höfen zu versorgen, brauchte man große Mengen an Heu. Auf diesem Foto kann man das Aufladen des Heus gut beobachten. Oftmals gab es dafür eine feste Arbeitseinteilung. Die Frauen standen oben auf dem Wagen und verteilten das Heu. Die Männer übernahmen das Aufladen. Bevor man mit seiner Fuhre in Richtung Heimat aufbrach, wurde mit einem Rechen das lose Heu heruntergerecht und in eine Kirm gestopft. Durch das „sauber abrechen“ verhinderte man, dass loses Heu während der Fahrt herunterfiel.

Zille mit Personen:

Nicht alle Grundstücke waren so einfach zu erreichen. Diese Personen fuhren mit einer Zille auf das gegenüberliegende Regenufer, um die dortigen Wiesen zu mähen.

In der Zille liegen zwei Wacherl/Sensen. Jeder der Männer hatte einen Kumpf bei sich. Dieses Gefäß wurde aus einem Rinderhorn angefertigt. Darin befanden sich Wasser und ein Wetzstein. Eine andere Möglichkeit, den Regen zu durchqueren waren verschiedene Furten in Wulfing, Laichstätt und Untertraubenbach.

Holzbrücke über den Regen mit Gespann:

Um die landwirtschaftlichen Flächen auf dem gegenüberliegenden Regenufer besser nutzen zu können, errichtete man seit Mitte des 19. Jahrhunderts jedes Jahr eine hölzerne Regenbrücke. Verantwortlich dafür war die Brückengenossenschaft mit einem Brückenverwalter als Geschäftsführer. Sämtliche Landwirte, die jenseits des Flusses Eigentum besaßen, waren daran beteiligt. Sie mussten je nach Grundstücksanteil unterschiedlich hohe Benutzungsgebühren an die Genossenschaft zahlen.

Das Überqueren dieser Brücke verlief allerdings nicht immer reibungslos. Aus dem Jahr 1930 berichtete die Zeitung von einem Unfall. Der 12-jährige Sohn eines Landwirts (Heimerl) war mit einer Ladung Kartoffeln auf dem Heimweg in Richtung Untertraubenbach unterwegs. In dem Moment als er auf die hölzerne Brücke fuhr, trieb ein Bauer von der anderen Seite seine drei Kühe hinüber. Durch die Tritte der Tiere und die Last des Wagens geriet die Konstruktion immer mehr ins Schwanken. Schließlich brach die Brücke ein und alle Beteiligten fielen in den Regen. Der Bub konnte sich auf eine nahe gelegene Sandbank retten. Herbeieilende Personen holten das Vieh aus dem Wasser. Alle blieben glücklicherweise unverletzt, nur die Kartoffeln gingen verloren.

Gänse auf der alten Holzbrücke:

Keine Einsturzgefahr für die Brücke bestand sicherlich bei dieser kleinen Gruppe mit dem Kind und seinen Gänsen.

Jenseits der Brücke besaßen 34 Rechtler eine große Gänsweide. Nur sie durften die Tiere hinüberbringen. Jedes Haus wechselte sich bei der Gänsehut ab. Sie dauerte von acht Uhr früh bis fünf Uhr nachmittags. Hinbringen mussten die Leute die Gänse, den Rückweg fanden die Tiere von allein.

Gänse am Regenanger:

Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg waren Gänse ein gefragter Handels- und Tauschartikel (Schwarzhandel). Zum Teil gab es 60 bis 70 Tiere auf einem Hof. Wegen der vielen Gänse mussten die Untertraubenbacher manchen Spott ertragen. Sie wurden von anderen als „Gäns Traubenbacher“ oder „Ganserer“ bezeichnet. Mit der zunehmender Motorisierung wurde auch das eine oder andere Tier überfahren.

Selbst der Gemeinderat von Thierlstein behandelte die Gänse 1955 in einer Sitzung.

Die Aufsicht über die Tiere ließ nämlich zu wünschen übrig. Deswegen wurde in einer ortspolizeilichen Vorschrift das Freilaufenlassen der Gänse zwischen 1. April und 1. Oktober verboten. Damit wollte man vermeiden, dass Gänse, wie vielfach geschehen, am Morgen auf die Gemeinschaftswiese oder gar nur zum Regen getrieben wurden und dann den ganzen Tag ohne Beaufsichtigung blieben. Mit dem Ergebnis, dass die Tiere an den angrenzenden Feldern und Wiesen Schäden anrichteten. Die neue Vorschrift sollte den damals schwelenden „Gänsestreit“ beenden, wie es damals hieß.

Drei Kinder auf alter Holzbrücke:

Mit den drei Kindern geht es nochmal zurück auf die alte Holzbrücke. Mir wurde berichtet, dass der Expositus Lehmer im Sommer immer wieder auf der Brücke auf und ab ging, während er das Brevier (Stundengebet) betete. So konnte er nicht nur beten, sondern auch ein wachsames Auge auf das Geschehen in seiner Umgebung werfen.

Oberhalb der alten Brücke lag nämlich das Deandl-Bad, unterhalb befand sich der Badebereich für die Buben. Lehmer wachte darüber, dass sich beide Seiten nicht zu nahe kamen

Brückenschaden durch Eisstoß am 6.1.1957:

Mitten im Winter 1957 konnte man hier diese Szene beobachten. Manchmal wurde die Brücke im Herbst nicht abgebaut, weil man einen ungefährlichen Eisgang erwartete. In diesem Jahr kam es dann aber doch anders. Am 6. Januar beschädigte ein Eisstoß das Bauwerk ganz erheblich.

Nachdem diesem Vorfall wurde der Ruf nach einer modernen Brücke wieder lauter. Das Problem war nur, dass die Gemeinde nicht das nötige Geld besaß.

So ein Unfall passierte aber nicht zum ersten Mal. Im Februar 1925 hatte der stark angeschwollene Regen die Brücke schon einmal komplett weggerissen. Deren Holzteile mussten dann in Roding und noch weiter flussabwärts wieder aufgefischt werden.

Aufbau der Brücke – schweres Gerät (Salomon):

Normalerweise wurde die Regenbrücke jedes Jahr im Spätherbst abgebaut und erst nach dem Eisgang im März wieder errichtet. Beim Aufbau war das Einrammen der Pfeiler wohl am anstrengendsten. Insgesamt mussten sechs Reihen mit je 5 Pfählen in das Flussbett getrieben werden. Außer ihrer Muskelkraft stand den Männern nur ein schweres Rammholz aus Eiche zur Verfügung. Sie nannten es Goliath oder auch Salomon. Damit die Schläge gleichmäßig erfolgten, hatte einer der sechs Arbeiter ein rhythmisches Kommando anzusagen, das sogenannte Schlegellied, von dem es verschiedene Versionen gibt:

Richt Euch!

Hoch auf und eins

Hoch auf und zwei …. (bis 15)

Er muss hinein

durch Felsen und Stein

durch Wasser und Sand

wie der König ins Land

20zig ein und

20zig zwei und

20zig drei und

oan zu der letzt

hoch auf und gsetzt – Verschnaufpause

Wenn die Arbeit problemlos voranging, dann schafften die Männer den Aufbau in etwa einer Woche.

Bau der neuen Brücke 1960:

Die alte Brücke war schon lange nicht mehr zeitgemäß. Die Belastung durch die immer größer und schwerer werdenden Traktoren war einfach zu groß. Ende 1959 liefen schließlich die Baumaßnahmen für den Neubau an. Zwei Monate vor ihrer Fertigstellung (im März 1960) kam das Ende für die alte Holzbrücke. Man hatte sie stehen lassen und am Faschingssonntag riss sie der Eisstoß weg. Die Bauern mussten noch zwei Monate warten, bis sie wieder trockenen Fußes über den Fluß konnten. Am 15. Mai 1960 wurde die neue Regenbrücke eingeweiht.

Demnächst folgen wieder spannende Geschichten aus der Heimat

Flurkreuz zwischen zwei Linden – Weg bei Streicherröhren:

Heute sind die meisten an dieser Stelle mit dem Pkw unterwegs. Vor 70 Jahren musste man noch gut zu Fuß sein. Auf dieser Aufnahme kann man einiges Interessantes erkennen. So zum Beispiel das Flurkreuz zwischen den damals noch kleinen Bäumen (Linden) am Beginn des Kreuzweges nach Streicherröhren. Schon im 18. Jahrhundert verlief hier ein viel benutzter Fußweg nach Roding. Beachtenswert ist auch rechts die Frau mit der Kirm (Korb). Bei dem Mann auf der linken Seite erkennen, dass er barfuß mit Holzschuhen unterwegs ist.

Abbau von Pfahlkies:

Die Wege und Straßen jener Zeit waren nicht geteert wie heute. Als Fahrbahnbelag verwendete man Kies. Nicht weit entfernt von Thierlstein wurde er am Pfahl an verschiedenen Stellen abgebaut. Jede Gemeinde hatte ihren eigenen Kiesbruch. Wer etwas benötigte, konnte sich das Material dort holen. Auch dieser Mann belädt gerade sein Ochsenfuhrwerk mit Pfahlkies.

Wenn gemeinschaftliche Wege ausgebessert werden mussten, läutete der Gemeindediener mit seiner Glocke, um die Einwohner zusammenzurufen. Jede Familie hatte dann für diese Aufgabe eine Person zu stellen.

 

Bisher ging es nur um die Arbeit, aber glücklicherweise gibt es noch eine andere Seite des Alltags, die Zeit der Feste und Feiern.

Ostergrab in der Pfarrkirche:

Beginnen möchte ich zunächst mit den kirchlichen, in diesem Fall mit Ostern. Der Expositus Lehmer von Untertraubenbach gab bei der Schreinerwerkstätte Georg Stauber in Cham ein heiliges Grab (Ostergrab) in Auftrag, das 1911 fertiggestellt war. Die Malerarbeiten übernahm Otto Hamsa aus Kötzting. Man erzählte mir, dass es auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut wurde (von Ministranten und vier Männern aus Wulfing).

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Pfingstl in Laichstätt 1936:

Heutzutage geht der Pfingstl noch in Katzbach, Katzberg, Chammünster oder Waffenbrunn von Haus zu Haus. Der mit Stroh oder Zweigen geschmückte Pfingstl und seine Begleiter erbeten sich nach dem Aufsagen oder Singen ihres speziellen Spruchs ein kleines Geldgeschenk oder einige Eier.

In der Altgemeinde Thierlstein war man von diesem Brauch noch vor dem Zweiten Weltkrieg abgekommen. Im Fotoarchiv von Herrn Bucher findet sich diese Aufnahme der letzten Pfingstlgeher im Jahr 1936. Das Foto entstand im Meierhof in Laichstätt.

[Pfingstl Georg Pielmeier von Untertr. – Oswald Preis, Untertr. mit Pfingstgart, Sprüche – Gottfried Weigl, Wulfing, Träger des Korbes.]

Erstkommunion um 1950:

Nach Ostern folgte ein anderer wichtiger Termin. Wichtig besonders für die Kinder und ihre Eltern war und ist die Erstkommunion. Hier liegt eine Aufnahme aus der Zeit um 1950 vor. Natürlich haben die Kommunionkinder, aber auch die Lehrer (Helmut Kretschmer, Frau Hundhammer, Gustav Kerner, Jos. Obantner Penting), Ministranten und Pfarrer Weiß für den Fotografen Aufstellung genommen.

Fronleichnamsprozession:

Nach dem Pfingstl kommen wir zur Fronleichnamsprozession. Hier sehen wir die geschmückte Hauptstraße vor dem Gemischtwarengeschäft bzw. der Schuhmacherei von Georg Fischer (heutige Hausnummer Untertraubenbach 45).

Wie heute noch üblich werden verschiedene Statuen bei der Prozession mitgeführt. Diese vier jungen Frauen tragen vermutlich die geschmückte Statue der Heiligen Notburga. Sie ist die Patronin der Dienstmägde und der Landwirtschaft.

Früher war es in vielen Orten noch üblich bei der Prozession mit der Salutkanone zu schießen. Das war auch in Untertraubenbach der Fall. Dabei kam es im Jahr 1933 zu einem Unglücksfall, der leicht noch schlimmere Folgen hätte haben können. Beim letzten Schuss flog der Zünder heraus und verletzte den Mann an der Kanone schwer. Ein Finger der linken Hand wurde ihm ganz abgerissen und er erlitt Verletzungen am Auge.

Fronleichnamsprozession – aufräumen der Streu:

Der hier fotografierte Prangertag verlief glücklicherweise ohne Zwischenfälle. Nach dem Ende dieses kirchlichen Hochfestes ging es ans Aufräumen. In Untertraubenbach oder auch in Cham wurden nicht nur die Fassaden geschmückt, sondern auch die Straßen mit Streu belegt. Dabei handelte es sich meist um die breiten Blätter des Kalmus, einer schilfartigen Pflanze. Im Hintergrund ist wieder die schon mehrfach erwähnte Schlobruck der Luby-Schmiede zu sehen

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Primiz von Alfons Meier – Fahrradfahrer:

Die nächsten Fotos beschäftigten sich mit der Primiz von Alfons Meier. Er war in Regensburg zum Priester geweiht worden und fuhr am nächsten mit dem Zug in Richtung Heimat. Bereits am Bahnhof Pösing holte ihn diese Fahrradeskorte ab und begleitete ihn nach Untertraubenbach.

[Der rechte Weg führte nach Wulfing. Der Fahnenträger auf dem ersten Rad hieß Heigl Gust (Hausname Zisler). Oben in der Mitte: Steinbruch am Traubenberg.]

Primiz Meier auf der Kanzel:

Hier sehen wir Alfons Meier eine Woche später auf der Kanzel der Pfarrkirche von Untertraubenbach. Der junge Priester feierte am 7. April 1937 seine erste heilige Messe. Danach erteilte er den Primizsegen. Später wirkte er als Kooperator in Nittenau. Am 28. Dezember 1944 kam er bei einem Luftangriff ums Leben.

Primiz Meier in der Kutsche:

In einer prächtigen Kutsche (Landauer) legte der Primiziant die Strecke zurück. Sein Weg führte ihn auch nach Laichstätt, wo er 17. März 1913 geboren worden war.

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Volksfest Cham – Wulfinger Geflügelwagen:

Zu den Höhepunkten im Jahr gehörten aber nicht nur die kirchlichen Feiertage und Feste. Für etwas Abwechslung im Alltag sorgten auch die Chamer Volksfeste. Sie fanden vor dem 2. Weltkrieg noch nicht jährlich statt, sondern nur zu besonderen Ereignissen. Als 1925 in Cham groß gefeiert wurde, organisierte der Politiker Hans Eder einen landwirtschaftlichen Festzug. Mit dabei war auch die Ortschaft Wulfing. Sie gestaltete für den Umzug einen Geflügelwagen mit einer großen Pfauenfigur und einem Taubenschlag. Hier sehen wir den Wagen auf dem Spitalplatz in Cham.

Feuerwehrfest 1953 vor der Kirche – Pfeil: Pfarrer Weiß:

85-jähriges Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Untertraubenbach: Am 5. Juli 1953 hatten sich viele Bewohner und zahlreiche Abordnungen benachbarter Wehren auf dem Platz vor der Kirche eingefunden. Pfarrer Weiß hielt gerade den Festgottesdienst, als der Fotograf auf den Auslöser drückte.

Ausflug zum Arber:

Anders als heute war es früher nur ganz wenigen Vermögenden möglich, weite Reisen zu unternehmen. Unter diesen Umständen bedeutete schon eine Fahrt in die Umgebung etwas Außergewöhnliches. Diese Gruppe machte laut Beschriftung einem Ausflug zum Arber. Die unbequeme Ladefläche des Lkw genügte in den 1920er Jahren als Transportmittel, heutzutage undenkbar.

Feuerwehrfest 1953 – Pfeil: Ehrengäste u. a. Eder:

Beim Festgottesdienst segnete Pfarrer Weiß auch die Fahnenbänder; v. l. n. r.: Kommandant Karl Wenzl, Eleonore Lang, Eleonore Holzer, Lina Lecker. Dahinter saßen weiteren Ehrengäste, zum Beispiel Kreisbrandinspektor Ferstl (mit Mütze in der Hand), der Chamer Landrat Dr. Josef Winkler und der Landtagsabgeordnete Hans Eder (ganz rechts - Pfeil). Hinter Ferstl hatte der ehemalige Kommandant Michael Seebauer Platz genommen.

Theaterspielen 1950:

Eine beliebte Freizeitbeschäftigung war damals wie auch noch heute das Theaterspielen. Auf diesem Foto sehen Sie Pfarrer Weiß (links) und Mitglieder der katholischen Pfarrjugend Untertraubenbach. Sie studierten im Jahr 1950 das Stück ´s Lieserl vom Berghof ein. Die Premiere war an Josefi (19. März). Ein Tag, der damals in Bayern noch Feiertag war.

1. Reihe: Albert Groitl (1. v. r.), Lore Stocker (2. v. r.)

2 Reihe: Josef Luby (1. v. r.?), Rosa Heimerl (4. v. l. mit Kopftuch)

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Ansichtskarte: Gasthaus Zangl/Stocker/Holzer:

Die Kirche war Thema, die Schule ebenfalls, da dürfen natürlich die Wirtshäuser nicht fehlen.

Auf dieser Ansichtskarte aus der Zeit um 1900 ist die älteste Gastwirtschaft von Untertraubenbach abgebildet. Als die Karte verschickte wurde, hießen die Wirtsleute Zangl. Die älteren kennen sie eher unter dem Namen Stocker. Im August 1913 erwarb Hermann Stocker das Anwesen mit Wirtschaft und Metzgerei. Auf der Karte blieb das ursprüngliche Aussehen des Hauses erhalten, denn auch dieses Gebäude wurde 1945 zerstört. Seit der Nachkriegszeit sind Gastwirtschaft und Metzgerei unter dem Namen Holzer bekannt.

Ansichtskarte: Gasthaus Klotz/Mühlbauer/Ebenbeck:

Eine weitere historische Ansichtskarte, diesmal in gezeichneter Form, stellt das zweite Gasthaus von Untertraubenbach vor. Den damaligen Wirt Georg Joseph Klotz kennt heute niemand mehr, seine Nachfolger Mühlbauer und Ebenbeck natürlich schon.

Ansichtskarte: Dschungel-Café – Ludwig Mühlbauer:

In den 1950er Jahren hatte man ein Tanz-Café eingerichtet, das bald im ganzen Landkreis bekannt war und Gäste aus nah und fern nach Untertraubenbach lockte. Ganz andere Interessenten sprach man mit der Eröffnung der Anglerpension an. Seit 1981 leitet die Familie Ebenbeck das Gasthaus.

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Eng mit Wirtshäusern hängt immer auch der Fasching zusammen.

Faschingshochzeit in den 1960er Jahre:

Über einige Jahre veranstaltete der FC Untertraubenbach am Faschingssonntag Faschingshochzeiten. Damit hatte er einen großen Erfolg. Viele Schaulustige fanden sich ein und sahen den maskierten Teilnehmern zu, wenn sie durch die Straßen des Ortes zogen. Beginn und zum Teil auch Endstation des Umzuges war oftmals die Filiale der Raiffeisenbank.

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Gasthaus Sauer in Thierlstein:

Unterschlagen möchte ich natürlich nicht das dritte Gasthaus der Altgemeinde, das Gasthaus Sauer. Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich die Gastwirtschaft Thierlstein zu einem beliebten Ausflugsziel mit Biergarten und Kegelbahn entwickelt. Im Schatten des Schlosses wurde über Jahrzehnte nicht nur Bier getrunken, sondern auch gebraut.

Und für die Bierherstellung musste es kalt sein.

Eiserer für Brauerei:

Solange man noch nicht mit elektrischen Kältemaschinen arbeiten konnte, brauchte man Natureis. Gerade die Brauereien benötigten es in großen Mengen, weil sie damit die Lagerkeller kühlten und den Gärprozess des Bieres steuerten.

Während der kalten Jahreszeit zwischen Dezember und Februar begann üblicherweise die Eisernte. Wenn die Weiher bei Thierlstein und Untertraubenbach dick zugefroren waren, kamen die „Eiserer“. Sie schlugen einzelne Schollen heraus und zogen sie an Land. Es handelte sich um eine harte Saisonarbeit, aber die Menschen waren damals auf diesen Nebenverdienst angewiesen. Die Firma Sauer in Thierlstein lagerte noch bis Anfang der 1970er Jahre Natureis ein. [Personen: Xaver Biendl, Ried a. Pfahl, Ubel Josef, Roider Josef, Stadl (Gress Sepp)]

Hochwasser:

Mit Eis in geschmolzener Form machte man in Untertraubenbach auch immer wieder Bekanntschaft. Ich denke, das Foto zeigt die Südostseite des Ortes. Vermutlich während des großen Hochwassers vom Juli 1954.

Aus einem Vortrag von Stadtarchivar Bullemer:

Bombardement der alliierten Streitkräfte am 23. April 1944.

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Die letzten vom Volkssturm

 

Trotzdem mussten etwa die Volkssturmeinheiten noch provisorische Panzersperren aus Baumstämmen an Zufahrtsstraßen zu den Orten errichten, wie etwa an der Bahnunterführung an der Further Straße oder in Untertraubenbach neben der Schule. Da solche sinnlosen Verteidigungsmaßnahmen den Beschuss der Ortschaften durch die anrückenden Amerikaner provozierten, wandten sich immer mehr Menschen gegen solche Versuche.

Am 23. April rückten die Amerikaner Richtung Cham vor. Das Kampfkommando A, das Cham von Norden her erobern sollte, blieb aber zunächst in Rötz hängen. Inzwischen war das Kommando B von Untertraubenbach her in Janahof einmarschiert und erhielt die Erlaubnis, in die Stadt vorzudringen. Vorher waren die amerikanischen Truppen zwischen Stamsried und Pösing auf die Marschkolonnen der KZ-Häftlinge aus Flossenbürg gestoßen und befreiten sie aus den Händen der SS-Wachleute, die Hals über Kopf geflohen waren. Rund 7000 Häftlinge sollen an diesem Tag im Großraum Cham befreit worden sein.

 

Drei Tote in Untertraubenbach

 

In Untertraubenbach hatten sich Reste der Wehrmacht, Flugplatzoffiziere und eingesammelte deutsche Soldaten zur Verteidigung im Westen des Dorfes eingerichtet, die meisten Bewohner flohen daraufhin. Als die nahenden Amerikaner beschossen wurden, erwiderten diese das Feuer. Zahlreiche Gebäude gingen in Flammen auf, neben einigen Soldaten starben auch drei Dorfbewohner.

Die amerikanischen Panzerverbände drangen weiter nach Cham vor, und man hörte das Dröhnen und Klirren der Fahrzeuge von Weitem. Trotzdem mussten Hitlerjungen noch am frühen Nachmittag Handzettel in der Stadt verteilen, auf denen zu einer Kampfkundgebung des neuen Gauleiters Ludwig Ruckdeschel aufgerufen wurde.

Die 1. Fahnenweihe 1896 der SukK Untertraubenbach

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Umsetzung im Jahr 2022

Nepomukfigur


Thierlstein: Figur des hl. Johannes Nepomuk, Granit, barock, 18. Jh.
Johannes Nepomuk ist nicht nur der böhmische Heilige, sondern seit seiner Heiligsprechung im Jahre 1729 auch bayerischer Landespatron, eine Tatsache in der auch der Grund für seine Popularität und Präsenz in unserer Heimat zu suchen sein dürfte. Bilder des neuen Heiligen zierten nun Kirchen und Kapellen, Statuen wurden auf öffentlichen Plätzen und gern auf oder bei Brücken aufgestellt.
Wie in seiner böhmischen Heimat so nahmen sich der Förderung seines Kultes besonders der Adel, die hohe Geistlichkeit und das gehobene Bürgertum an. Bei vielen Statuen des Heiligen, die auf öffentlichen Plätzen und Straßen aufgestellt wurden, lässt sich erkennen, dass die Stifter und Auftraggeber Adelige aus den jeweiligen Hofmarksherrschaften waren. Dies trifft im Besonderen für die steinernen Nepomukstatuen in Runding, Heitzelsberg, Waffenbrunn, Zell, Ränkam, Thierlstein, Strahlfeld und Stamsried zu. In Miltach errichtete die Familie der Schönbrunner einen Nepomukaltar in der Hauskapelle des Schlosses und die Leoprechting ließen sich in ihrer Schlosskirche Altrandsberg eine qualitätvolle Holzplastik des Heiligen aufstellen. Den Frank auf Döfering ist das monumentale Denkmal auf dem Waldmünchner Stadtplatz zu verdanken wie auch die Steinfigur in der Kötztinger Bahnhofsstraße. Vom Adel und von hohen Standespersonen gefördert ist Johannes Nepomuk dennoch zu einem echten Volksheiligen geworden, einem Patron der Schiffer, Flößer und der Reisenden und zu einem Anwalt der Armen und Verleumdeten.
 


 

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Erster Hinweis auf Streicherröhren mit einem Bildstock aus dem Jahr 1560

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